Die neue Unabhängigkeit wird massiv angegriffen
Nach dem Sturz des syrischen Diktators Assad meinen die umgebenden Staaten den richtigen Moment erwischt zu haben, ihre Ziele dort gewaltsam durchzusetzen.
Im Westen sind die entmilitarisierten Golanhöhen und dahinter Israel. Und jetzt schießt Israel ohne Kriegserklärung auf Ziele in diesem Land. Auch wenn diese Ziele militärisch sind, fehlt hier jegliche Berechtigung jenseits einer entmilitarisierten Zone Ziele anzugreifen. Allein die Vermutung, dass sich Syrien zu einem islamischen Staat entwickeln könnte, ist ein Vorurteil gegen die syrische Bevölkerung. Außerdem wird dadurch der islamistische Extremismus immer populärer. Siedlungsabsichten auf den Golanhöhen unterstreichen dagegen nur, dass Israel sich jetzt hier weitere Gebiete einverleiben will.
Im Norden liegt die Türkei, in der Erdogan weiter seine kurdenfeindliche Politik verfolgt. Dieser ist jetzt wild entschlossen, den Einfluss der kurdischen Syrer auf die Einrichtung einer neuen Regierung zu unterbinden und ihre Gebiete zu zerstören! Diese Menschen als Terroristen zu bezeichnen, sollte niemand auf der Welt unterstützen. Das sind genau die Menschen, die den IS handlungsunfähig gemacht haben. Die Verwaltung in den kurdischen Gebieten Syriens sind demokratisch organisiert und wären für eine Staatsbildung in Syrien eher wünschenswert, als eine Gefahr – schon gar nicht für die Türkei!
So werden in dieser sensiblen Zeit, die Bevölkerungsgruppen, die jetzt eher die Chance erhalten sollten, einen unabhängigen Staat gemeinsam zu organisieren, gegeneinander ausgespielt und nur gemeinsam gegen die Nachbarstaaten aufgebracht. So fördert man Extremisten wie den IS, denen im Speziellen die türkischen Vorhaben in Nordsyrien zu neuer Stärke verhelfen würden, die dann eine Regierungsbildung behindern, oder gar sabotieren könnten! Meiner Ansicht ist das nicht ganz unbeabsichtigt.
Syrien braucht jetzt Hilfe
Schon damals wurde von türkischem Bombardement in den Kurdengebieten berichtet.
Die noch erhaltene Infrastruktur in Syrien muss dringend erhalten bleiben, damit Lebensnotwendigkeiten weiter, oder wieder zur Verfügung gestellt werden können. Das Land ist von Katastrophen und Krieg schwer beschädigt und die Lebensbedingungen sind als anhaltend schwierig zu betrachten. Auf dem Nährboden der Verzweiflung gedeiht extremistisches Gedankengut hervorragend, was ja offiziell nicht gewünscht ist.
Feindliches Bombardement ist dabei nicht hilfreich!
Eher sollte hier Unterstützung und Hilfe angeboten werden. Beratend teilhaben an der Neuorganisation der staatlichen Ordnung wäre erheblich sicherer im Umgang mit Extremisten und hilfreich bei künftigen außenpolitischen und wirtschaftlichen Vorhaben. Dabei sterben auch nicht unnötig Menschen, die im Allgemeinen nicht wissen warum.
